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Die Stimmung an den Finanzierungsmärkten ist gekippt

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Der Deutsche Immobilienfinanzierungsindex (Difi), ein von JLL und dem Leibniz-Zentrum für Europäische Wirtschaftsforschung (ZEW) quartalsweise erhobener Stimmungsindikator für die gewerbliche Immobilienfinanzierung, ist im zweiten Quartal 2022 signifikant eingebrochen. Der Index verliert im Vergleich zum Vorquartal 51,7 Punkte und rutscht auf minus 44,5 Punkte. Die aktuelle Lage wird dabei deutlich schwächer eingeschätzt als der Ausblick. Der Situationsindikator sinkt um 53,4 Punkte auf minus 55 Punkte, der Erwartungsindikator verschlechtert sich um 35,5 Punkte auf minus 48,3 Punkte.

Laut Difi betraf der Stimmungseinbruch im zweiten Quartal alle Assetklassen gleichermaßen. Am härtesten traf es dabei den Wohnimmobiliensektor: Der Situationsindikator sank dort um 66,7 Punkte, die Erwartungshaltung ist mit einem Minus in Höhe von 54,2 Punkten betroffen.

Relativ moderat hat es dagegen den Hotelsektor erwischt, welcher aber aus einem bereits anspruchsvolleren Finanzierungsniveau kommt. Insbesondere bei der Beurteilung der kommenden sechs Monate kommen Hotels mit einem blauen Auge davon: Die Einschätzung verschlechterte sich lediglich um 13,7 Punkte. „Dennoch sind gerade Finanzierungen von Hotelimmobilien aktuell als sehr herausfordernd zu bezeichnen“, so Timo Wagner, verantwortlich für Debt Advisory bei JLL in Deutschland. Die abrupte Verschlechterung am Wohnfinanzierungsmarkt sollte seiner Ansicht nach wiederum nicht überbewertet werden: „In diesem Marktsegment finden nach wie vor Finanzierungsgeber und -nehmer zusammen, sodass dem Wohnsektor ein höheres Niveau beizumessen ist.“

Das werde unter anderem durch die Preisgestaltung der Kreditgeber belegt. Von allen Assetklassen finden sich bei Wohnimmobilien nach wie vor die niedrigsten Margen – auch wenn sie im Vergleich zum vierten Quartal 2021 den höchsten Anstieg verzeichneten. Im Schnitt verlangen Banken für Core-Produkte eine Marge von 112 Basispunkten und für Value-add-Produkte 162 Basispunkte. Am meisten schlagen Banken bei Hotelfinanzierungen drauf: für Core-Objekte sind es 213 Basispunkte, im Value-add-Segment liegt die Kreditmarge bei 271 Basispunkten.

Ein konträres Bild ergibt sich bei den Kreditausläufen (Loan-to-Values, LTV). So sind die durchschnittlichen LTVs für Wohnimmobilien in den Segmenten Core und Value-add im Vergleich zum vierten Quartal 2021 gefallen, bei allen anderen Immobilienarten dagegen gestiegen. Im Core-Segment liegen sie aktuell zwischen 60 Prozent (Wohnen) und 73 Prozent (Logistik), im Value-add-Segment zwischen 59 Prozent (Wohnen) und 69 Prozent (Logistik). (DFPA/JF1)

Jones Lang Lasalle Incorporated ist ein international tätiges Dienstleistungs-, Beratungs- und Investment-Management-Unternehmen im Immobiliensektor mit Sitz in Chicago. Das Unternehmen bietet unter der Marke JLL in mehr als 80 Ländern Dienstleistungen für Eigentümer, Nutzer und Investoren an.

www.jll.de

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