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„Ein goldenes Jahrzehnt der KI-Investitionen“ – ODDO-BHF-Manager Brice Prunas über Chancen und Risiken der technologischen Revolution

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Die kommenden zehn Jahre werden die Welt stärker verändern als das gesamte vergangene Jahrhundert – davon ist Brice Prunas, Portfoliomanager des „ODDO BHF Artificial Intelligence“, überzeugt. Für Anleger könnte damit ein goldenes Zeitalter für Investitionen beginnen – insbesondere im Bereich künstlicher Intelligenz (KI) und digitaler Vermögenswerte.

Derzeit befinde sich die Welt noch in der Aufbauphase der technologischen Infrastruktur, so Prunas. Besonders spannend sei das transformative Potenzial von KI in der Medizin, wo bahnbrechende Fortschritte in Diagnostik und Therapie möglich seien und die Lebenserwartung deutlich steigen könnte. Auch digitale Vermögenswerte böten neue Chancen – vor allem durch die zunehmende Vernetzung von Unternehmen über KI-Systeme und die Verwendung digitaler Währungen im Zahlungsverkehr.

Laut Prunas gilt es, jene Unternehmen zu identifizieren, die ihre eigene KI-Infrastruktur kontrollieren. Dazu zählt er Google, Nvidia, Tesla und OpenAI – Konzerne, die nicht nur technologisch führend sind, sondern auch ihre eigenen Modelle und Plattformen besitzen. OpenAI etwa, das vor sechs Monaten noch mit 300 Milliarden US-Dollar bewertet wurde und nach neuen Partnerschaften mit AMD und Oracle nun bei 500 Milliarden US-Dollar liege, könne nach einem möglichen Börsengang zu einem Hyperscaler aufsteigen. „Paradoxerweise haben Firmen wie Microsoft oder Amazon ihr Schicksal nicht selbst in der Hand, da sie kein eigenes KI-Modell besitzen“, meint Prunas.

Die dunkle Seite der KI

Gleichzeitig warnt der Fondsmanager vor ethisch problematischen Anwendungen künstlicher Intelligenz – etwa im Versicherungswesen, wo KI eingesetzt werde, um Leistungen zu kürzen. Auch gesellschaftliche Risiken wie Jobverluste durch Automatisierung müssten ernst genommen werden. Die Gefahr, dass KI in naher Zukunft ein eigenes Bewusstsein entwickelt, hält Prunas jedoch für gering. Wesentlich realistischer sei der missbräuchliche Einsatz durch Menschen, etwa für Cyberangriffe oder Desinformation.

Einen Vergleich mit der Dotcom-Blase um das Jahr 2000 lehnt Prunas ab. Damals hätten viele Firmen weder Umsatz noch Gewinne erzielt, während KI-Unternehmen heute Cashflows in Milliardenhöhe generieren. Zudem gebe es aktuell nur wenige Börsengänge, anders als in den späten 1990er Jahren, als selbst kleine Internetfirmen an die Börse drängten.

Zwar werde der Ausbau der KI-Infrastruktur zunehmend teuer, und manche Unternehmen stünden unter Cashflow-Druck, doch Prunas bleibt optimistisch: „Kein Staat und kein Unternehmen will beim Thema KI zurückbleiben. Die Investitionsströme werden weiterfließen.“

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