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Finanzdienstleistungen: Je komplexer das Produkt, desto seltener wird verglichen

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Der Anteil derjenigen, die vor einem Neuabschluss von Finanzdienstleistungen Vergleichsportale nutzen, liegt seit mehreren Jahren relativ konstant zwischen 15 und 17 Prozent. Eine aktuelle Analyse des Finanzmarktpanels des Markt- und Meinungsforschungsinstitutes Ipsos zeige jedoch, dass es je nach Produkt große Unterschiede gibt. Vor allem bei erklärungsbedürftigen Finanzdienstleistungen werden Check24, Verivox und Co. eher selten genutzt. Vergleichsportale seien längst nicht bei allen Neuabschlüssen in gleichem Maße relevant. Während etwa 37 Prozent der Neuverträge im Bereich Reiserücktritts und Auslandskrankenversicherung einen digitalen Preisvergleich inkludierten, sind es bei der Rechtsschutz- oder Haftpflichtversicherung 21 beziehungsweise 19 Prozent. Im Bereich der privaten Altersvorsorge wird nahezu überhaupt nicht verglichen (vier Prozent).

Im Bankenbereich werden vor allem Tages- und Festgeldkonten (25 Prozent beziehungsweise 30 Prozent aller Neuabschlüsse), aber auch Raten- (24 Prozent) und Hypothekendarlehen (21 Prozent) vor dem Abschluss verglichen. Bei Girokonten stellt dagegen nur jeder Zehnte (zehn Prozent) Preise gegenüber. Aufgrund der hohen Komplexität werden laut Analyse im Bereich der Bausparverträge sogar noch seltener Vergleiche durchgeführt – dort sind es lediglich vier Prozent aller Neuabschlüsse.

Alles in allem wird nicht einmal jeder zehnte Neuvertrag (acht Prozent) im Finanzsektor direkt über ein Vergleichsportal abgeschlossen. Weitaus wichtiger bleiben weiterhin der direkte Kundenkontakt durch Ansprechpartner innerhalb und außerhalb des Finanzunternehmens sowie die Homepages der Banken, Versicherungen und Bausparkassen (jeweils über 20 Prozent Abschlussanteil).

Robert Kraus, verantwortlicher Manager des Ipsos-Finanzmarktpanels: „Hört man das Wort Vergleichsportal, denkt man unmittelbar an Check24. Allein im ersten Halbjahr 2019 investierte der Marktführer laut Berechnungen von XAD spoteffects rund 78,62 Millionen Euro für TV-Werbemaßnahmen, um eine hohe Penetration zu erreichen und die Markenbekanntheit weiter zu steigern. Nicht umsonst bewegen sich die Nutzerzahlen seit mehreren Jahren auf einem konstant hohen Niveau. Trotzdem werden Check24 und Co. vor allem bei komplexeren Bank- und Versicherungsprodukten nach wie vor eher als Informationsquelle herangezogen, der Abschluss erfolgt meist anderweitig. Damit bestätigt sich das primäre Geschäftsmodel der Vergleichsportale, in erster Linie durch die gezielte Platzierung von Anbieterinformationen Kontakte für ihre Geschäftskunden zu generieren. Eine Strategie, die sich nach unseren Erkenntnissen voll auszahlt.“

Quelle: Pressemitteilung Ipsos

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von factum
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