In den vergangenen Wochen hat Gold eine kontinuierliche Rallye erlebt, die den Preis des Edelmetalls auf neue Rekordhöhen getrieben hat. Ned Naylor-Leyland und Daniel March, Investment Manager für Gold & Silber bei Jupiter Asset Management, sind der Meinung, dass der schwächelnde Dollar aufgrund der erwarteten Lockerung der US-Geldpolitik zwar eine wichtige Rolle spielt, aber nur einer von vielen Faktoren ist. Der Goldmarkt hat bereits die reduzierten Erwartungen an Zinssenkungen der US-Notenbank im Jahr 2024 eingepreist, dennoch setzt sich der Aufwärtstrend des Goldpreises fort.
Es scheint, dass neben dem schwachen Dollar weitere Faktoren eine Rolle spielen, wie beispielsweise die hohe Nachfrage nach physischem Gold in China und dem Nahen Osten. Diese gesteigerte Nachfrage könnte auf eine Kombination verschiedener Faktoren zurückzuführen sein, darunter Inflationssorgen und zunehmende geopolitische Spannungen in der Region. China hat sich zu einem der größten Goldkäufer weltweit entwickelt, mit einer Nachfrage von fast 1.090 Tonnen im Jahr 2023 laut Angaben der China Gold Association (CGA).
Die Nachfrage nach Silber steht in Indien im Mittelpunkt des Interesses, wo im vergangenen Monat eine Rekordmenge von 70 Millionen Feinunzen importiert wurde. Mehr als die Hälfte dieser Einfuhren entfielen auf Silbergranulat, was auf eine Verwendung des Edelmetalls für industrielle Zwecke hindeutet. Die jüngsten Pläne für eine Gigafabrik für Elektrofahrzeuge könnten ein Grund für diese beispiellosen Silberankäufe sein.
Während China einen starken Anstieg der Nachfrage nach physischem Gold verzeichnet, zeigen sich Investoren im Westen noch zurückhaltend. Beliebte Edelmetall-ETFs haben in den letzten Jahren Abflüsse verzeichnet, da Anleger anderen Trendthemen wie Technologie und künstlicher Intelligenz nachjagten. In den letzten Wochen haben jedoch einige ETFs mit physischem Gold oder Silber wieder Zuflüsse verzeichnet, was darauf hindeutet, dass sich die Anlegerstimmung möglicherweise ändert.
