Christian Rom, Portfoliomanager des DNB Fund Renewable Energy bei DNB Asset Management, hat die aktuelle Situation im Bereich der Erneuerbaren Energien analysiert. Die Unternehmen stehen vor großen Herausforderungen im Zuge der Energiewende, darunter hohe Zinssätze, regulatorische Änderungen und schwankende Inputkosten. Trotzdem sind die langfristigen Wachstumsaussichten in einem expandierenden Markt vielversprechend, da noch nie zuvor so viel Geld in saubere Energien investiert wurde.
Die Turbulenzen im Zusammenhang mit der Energiewende sind vorübergehend und folgen einem zyklischen Muster: Phasen der Überinvestition werden von Phasen der Unterinvestition abgelöst. Diese Zyklen bewegen sich jedoch um einen positiven Trend herum, da die Energiewende voranschreitet und die negativen Auswirkungen des Klimawandels zunehmen.
Im vergangenen Jahr wurden Rekordinvestitionen in saubere Energien getätigt, die deutlich über den Investitionen in fossile Brennstoffe lagen. Die relative Bewertung des Sektors ist aufgrund der negativen Stimmung äußerst attraktiv. Obwohl sich der Sektor seit mehr als drei Jahren in einem Reset befindet und die Dynamik momentan schwach ist, zeigen die Fundamentaldaten und der Zugang zu Fremdkapital eine positive Entwicklung.
Investoren sollten im Jahr 2024 neben Umsatzwachstum auch Gewinnsteigerung und Wertschöpfung im Auge behalten. Der Windkraftsektor erscheint aufgrund des Rekordauftragseingangs und steigender Gewinnspannen vielversprechend. Die Solarbranche könnte die Talsohle erreichen, während Batteriespeicher und -materialien sowie Brennstoffzellenhersteller mit Herausforderungen konfrontiert sind.
Energieeffizienz und Stromnetze haben sich vergleichsweise gut entwickelt, während Versorger und Stromerzeuger aufgrund steigender Zinsen zeitweise Projekte zurückstellen mussten. Die Unterstützung für den Sektor nach der Covid-Pandemie durch Maßnahmen wie den US Inflation Reduction Act und den EU Green Deal wird dem Sektor insgesamt Rückenwind verleihen.
