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Versicherungen werden bei Immobilieninvestitionen zurückhaltender

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Die Immobilienquote der deutschen Versicherer erreicht mit 12,1 Prozent einen neuen Höchststand (plus 0,6 Prozent gegenüber Vorjahr). Allerdings agieren die Unternehmen der Assekuranz im aktuellen Umfeld etwas zögerlicher: Die Hälfte der Versicherungen möchte ihre Immobilienquote weiter erhöhen (Vorjahr: Zwei Drittel). Demgegenüber wollen fünf Prozent ihre Immobilienquote senken. Der nun seit 13 Jahren währende Trend steigender Immobilienquoten von Versicherungsunternehmen scheint sich also abzuschwächen. Das sind Ergebnisse des diesjährigen „Trendbarometers Immobilienanlagen der Assekuranz“, für das EY Real Estate eine Umfrage unter 30 Versicherungsunternehmen durchgeführt hat.

„Versicherungen agieren am Immobilienmarkt derzeit überwiegend abwartend. Zwar stellen sie ihre Investitionsstrategie nicht gänzlich infrage – im aktuell volatilen Umfeld zwischen Inflation, Zinsanstieg und Krieg in der Ukraine ist Geduld allerdings das Gebot der Stunde“, sagt Jan Ohligs, Partner bei EY Real Estate und Autor der Studie. „Mit der nachhaltigen Transformation rückt zudem eine so dringliche wie langfristige Herausforderung auf der Agenda weit nach oben und sorgt für eine Neuausrichtung der Investitionsstrategien der Assekuranz.“

Nicht nur berücksichtigen bereits 95 Prozent der Umfrageteilnehmer Klimarisiken und transitorische Risiken in ihren Investmentstrategien – eine große Mehrheit (90 Prozent) ist der Meinung, dass sich Nachhaltigkeit neben den ökologischen Effekten niedrigerer Emissionen auch positiv auf den Wiederverkaufswert auswirkt. Allerdings sind sich mehr als die Hälfte der Befragten (55 Prozent) nicht umfänglich bewusst, welche Finanzierungslücken die notwendig werdenden energetischen Sanierungen reißen werden. Von finanziellen Aspekten abgesehen identifiziert die klare Mehrheit der Befragten (95 Prozent) fehlende valide Daten als große Herausforderung bei der Umsetzung von ESG-Strategien.

„Core“ (70 Prozent) und „Core+“ (85 Prozent) bleiben als die risikoärmsten Kategorien die favorisierten Investitionsziele der Assekuranz, jedoch nimmt der Fokus darauf im Vergleich zum Vorjahr ab (2021: 91 beziehungsweise 86 Prozent). Die risikoreichste Kategorie „Opportunistic“ hingegen erfährt einen höheren Zuspruch (nun 40 versus 18 Prozent 2021). Gleichzeitig bleibt die Renditeerwartung der Versicherer mit minimalen Abschlägen stabil (4,5 Prozent bei direkten, 5,5 Prozent bei indirekten Anlagen 2022 versus 4,7 und 5,6 Prozent 2021).

Die unter Versicherungen auch im Vorjahr bereits favorisierten Wohnimmobilien stehen erneut für 95 Prozent der Befragten im Fokus (2021: 96 Prozent). Auch Logistikimmobilien und Infrastrukturinvestments bleiben beliebt (75 beziehungsweise 63 Prozent), büßen aber leicht an Attraktivität ein (2021: 84 beziehungsweise 79 Prozent). Etwas Boden gutmachen kann das einstige Lieblingskind der Investoren, die Büroimmobilie (nun 75 Prozent versus 62 Prozent 2021). Gesundheitsimmobilien, die in der Pandemie an Zuspruch gewonnen hatten (2021: 46 Prozent), liegen nun bei 42 Prozent der Befragten im Fokus. Einzelhandelsimmobilien, die sich während der Pandemie leicht stabilisiert hatten, verlieren deutlich in der Gunst der Assekuranz (nun 20 Prozent versus 37 Prozent 2021). Gleiches gilt für das Hotelsegment, das nur noch bei fünf Prozent der Befragten im Fokus steht (2021: 14 Prozent). (DFPA/JF1)

EY (Ernst & Young) ist ein globales Netzwerk rechtlich selbstständiger und unabhängiger Unternehmen in den Bereichen Wirtschaftsprüfung, Steuerberatung und Unternehmens- beziehungsweise Managementberatung. Der Hauptsitz der Gesellschaft ist London. Die Gruppe beschäftigt über 312.000 Mitarbeiter in mehr als 150 Ländern.

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